Entgegen den Voraussagen vieler Digitalexperten wird nicht alles Mobile. Obwohl Netflix inzwischen weltweit auf fast allen Geräten empfangen werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass Netflix am TV Gerät genutzt wird. 70% der User nutzen Netflix auf ihrem TV Gerät.
70% der Netflix Abonnenten nutzen den Service nach spätestens 6 Monaten am TV Gerät. Dies ist keine grosse Überraschung. Netflix hat immer die Wichtigkeit von TV betont und dafür gesorgt, dass ihr Service auf allen SmartTVs und Setop Boxen (z.B. Swisscom TV, UPC, etc.) empfangen werden kann.
Überrascht sind dafür all die Digitalexperten, welche seit Jahren "alles wird Mobile" predigen und TV längst für Tod erklärt haben. Es sieht eher so aus, dass TV seine Stellung als Entertainment Zentrale im Haushalt erfolgreich verteidigt. Die neuen Technologien bringen zwar neue Möglichkeiten wie zeitversetzte oder on Demand Nutzung, am Umstand, dass ein Film am Grossbildschirm einfach am besten wirkt, ändert dies aber nichts.
Wie die Netflix Daten zeigen, halten sich die Hypes der Mobilenutzung bei TV nicht lange. Spätestens 6 Monate nach der Anmeldung per Smartphone oder Computer, finden sich 70% der User weltweit vor dem TV ein, um Netflix Angebote zu nutzen. Die Nutzung auf Computern (15%), Smartphones (10%) und Tablets (5%) bleibt den Gelegenheiten vorbehalten, wenn kein TV Gerät zur Verfügung steht.
Gemäss Netflix hat auch die Art des Inhaltes keinen Einfluss auf das Nutzungsgerät. Ob Dokumentation, Serie, Krimi, SciFi oder Drama, die Anteile sind durchwegs etwa gleich hoch. Dies trifft auch auf die „Kids“ Inhalte zu, von denen Experten eigentlich eine deutlich höhere Nutzung auf Tablets oder Smartphones erwartet hätten.
Source: Netflix
Chancen und Herausforderungen für TV
Mit den neuen technischen Möglichkeiten und der digitalen Verbreitung gewinnt TV an potenzieller Reichweite, da wir nun auch unterwegs fernsehen können.
Grosse Herausforderungen werden aber an TV Stationen gestellt, wenn 30% der TV Nutzung auf digitalen Devices stattfindet. Live TV wird immer mehr durch on Demand und zeitversetzte Nutzung bedrängt. Free-TV welches sich durch Werbung finanziert, sieht sich mit Bezahldiensten wie Netlfix konfrontiert, welche werbefreie Unterhaltung à Discrétion gegen fixe Monatsgebühr anbieten.
Öffentlich rechtliche Sender sehen sich mit der Frage konfrontiert, wie und ob sie ihren gebührenfinanzierten Content digital zur Verfügung stellen und Online verbreiten sollen, bzw. dürfen. Inzwischen bietet SRF mit Free-Shared-Content den gebührenfinanzierten Content kostenfrei auch anderen Schweizer Medienhäusern an mit dem Recht zur Kommerzialisierung.
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